In Anlehnung an Goethes »Lehr-und Wanderjahre« in Frankfurt haben wir mit einem Symposium den 50. Geburtstag der Zeitschrift »Kinder-und Jugendlichen-Psychotherapie – Zeitschrift für Psychoanalyse und Tiefenpsychologie« – gefeiert.
Dabei haben wir uns mit den »Lehr- und Wanderjahren« unserer kindlichen und jugendlichen Patienten und Patientinnen beschäftigt – ihrer Wanderung durch Entwicklungsphasen, durch Trieb- und Selbstkonflikte, durch Traum und Phantasie, durch Beziehungen und Welterfahrungen sowie durch Krisen und Traumata. Die erworbenen psychischen Strukturen, Identifizierungen und Abwehrmaßnahmen stellen »Lehren« in einem umfassenden Sinn mit ihrer Bedeutung dar.
Und auch im therapeutischen Geschehen, geprägt von Übertragung und Gegenübertragung, ergibt sich ein wechselseitiges Lehren und Lernen zwischen Therapeut/in und Patient/in, das sich in jeder neuen Begegnung ereignet und gemeinsam mit Mut, Offenheit und Achtung durchwandert werden muss.
Als Herausgeber/innen und Redakteure/innen der Fachzeitschrift haben wir ebenfalls »Lehr-und Wanderjahre« vom Psychagogen zum Kinderanalytiker durchlaufen. Wir haben mit Lust und großem Interesse als Redaktion theoretisches und klinisches Wissen von qualifizierten Autorinnen und Autoren der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie, der Sozialpsychologie und Soziologie, der Psychiatrie, der Psychosomatik und der psychoanalytischen Pädagogik veröffentlicht, Impulse gesetzt, uns eingemischt und neue Richtungen und Trends kritisch hinterfragt sowie kontroverse Standpunkte herausgearbeitet.